1. NRA - Natürlich wirkende Rauchableitung durch thermischen Auftrieb (elektromotorisch oder pneumatisch)
Als natürliche Rauchabzugsanlage wird eine RWA bezeichnet, wenn ihre Funktion auf dem thermischen Auftriebsprinzip beruht. Die Verbrennungsprodukte gelangen über Öffnungen in Dach oder Wand gefahrlos ins Freie.
2. MRA - Maschineller Rauchabzug über Entrauchungs-/Brandgasventilatoren
Während die NRA den thermischen Auftrieb nutzt, um Rauchgase aus dem Gebäude zu leiten, saugt die MRA den Rauch ab. Eine maschinelle Entrauchung kommt dann zum Einsatz, wenn die thermische Entrauchung ihre Grenzen erreicht, beispielsweise in fensterlosen oder sehr hohen Räumen oder dort, wo aufgrund der Gebäudestruktur die natürliche Auftriebskraft des Rauches nicht ausreichend wirksam wird. Maschinell wirkende Rauchabzugsanlagen stellen sofort die volle Leistung zur Verfügung. Durch den von Ventilatoren erzeugten Unterdruck werden Brandrauch und Brandzersetzungsprodukte über Entrauchungskanäle abgesaugt. Wie auch bei natürlichen Systemen muss das Nachströmen von Außenluft gewährleistet sein.
3. RDA - Rauchschutz-Druckanlagen halten Räume komplett rauchfrei durch kontrollierten Überdruck
Im deutschen Baurecht wird für Sicherheitstreppenräume in Hochhäusern und für innenliegende Treppenräume, in die kein Rauch eindringen darf, eine Rauchschutz-Druckanlage vorgeschrieben. Um das Eindringen von Rauch in die Flucht- und Rettungswege zu verhindern, baut eine RDA mittels Ventilatoren einen definierten Überdruck zu den angrenzenden Etagen auf. Dieser Überdruck wird ständig mit dem atmosphärischen Druck verglichen und nachgeregelt, damit die Fluchttüren ins Treppenhaus jederzeit noch von Hand geöffnet werden können. Gleichzeitig muss bei geöffneten Fluchttüren die Luft aus dem Treppenhaus mit mindestens 2 m/s in die Nutzungseinheit der Brandetage strömen, damit keine Rauchgase ins Treppenhaus gelangen.